Am Montag, dem 11. Dezember 2023, 14 Uhr, trafen sich Vertreter der Stadt Suhl, der LEG Thüringen und der FH Erfurt, um den sogenannte Letter of Intent (LOI) zu einem „Umsetzungsbasierten Realisierungskonzept Suhl 2022 bis 2040" vom 29. September 2022 fortzuschreiben.
Der Standort Suhl-Nord befindet sich in einem langfristigen Transformationsprozess. Ziel ist es, ihn umfassend umzugestalten: Das ehemalige Wohngebiet soll ein moderner Stadtteil werden, der modellhaft unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten und CO₂-neutral entwickelt wird. Vorgesehen ist künftig eine überwiegend gewerbliche Nutzung sowie eine synergetisch begleitende Nutzung als künftiger Bildungs- und Forschungsstandort für das Oberzentrum Südthüringen.
Der LOI beinhaltet zudem eine Strategie, das darauf abzielt,
neue branchenübergreifende Konzepte entlang der Wertschöpfungskette Wald - Holz
- Gesellschaft zu entwickeln und damit den Wald als Ressourcenpool und
Innovationsmotor in den Mittelpunkt einer zukunftsfähigen Strukturentwicklung
zu rücken. Die Zeichen der Zeit erfordern dringend einen Waldumbau im Thüringer
Wald. Dazu wird es notwendig sein, die Thüringer Holzwirtschaft durch
Vergrößerung der Wertschöpfungstiefe zu stärken.
Wichtigste Partner in dem Bündnis, sind die
Stadt Suhl, die Thüringer Landesentwicklungsgesellschaft LEG und die
Fachhochschule Erfurt. Ziel ist es, Unternehmen, Forschungseinrichtungen und
Politik stärker zu vernetzen. Dabei kommt der Stadt Suhl als Standort eine
besondere Rolle zu.
„Die Unterzeichnung der Absichtserklärung heute, ist ein
klares Bekenntnis für den Standort Suhl." Freut sich der Suhler
Oberbürgermeister André Knapp.
Im Pressegesprächs waren zugegen:
- Prof.in Yvonne Brandenburger - Vizepräsidentin
für Forschung und Transfer der FH Erfurt
- Isabell Grinda -
Holz-21-Regio/Innovationsmanagement der FH Erfurt
- Sabine Wosche -
Geschäftsführerin der LEG Thüringen
- Thomas Zill -
Projektleiter der LEG Thüringen
- André Knapp - Oberbürgermeister der Stadt Suhl
- Richard Rossel - Bürgermeister der Stadt
Zella-Mehlis und Sprecher der kommunalen Arbeitsgemeinschaft Oberzentrum
Südthüringen
- Adriane Winkler - Leiterin der Stabsstelle für
Stadtplanung, Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung der Stadt Suhl
- Tina Gellert - Sachbearbeiterin der
Wirtschaftsförderung der Stadt Suhl.
Die Unterschrift unter dem sogenannte Letter of
Intent vom 29. September 2022 zwischen der Stadt Suhl, der LEG und der FH
Erfurt wurde am 11. Dezember 2023 erneuert. Damit einher geht das Bekenntnis
der Parteien zu einer Intensivierung der Zusammenarbeit. Dabei wurde die
zweistufige Entwicklung mit den Meilensteinen 2027 und 2040 bekräftigt.
„Die LEG ist Spezialistin für komplexe und langfristig
angesetzte Projektentwicklungen. Ausgehend von unserem Realisierungskonzept,
welches bis 2040 reicht, setzen wir den Transformationsprozess gemeinsam mit
unseren Partnern Stadt und Fachhochschule kraftvoll fort", sagte Sabine Wosche anlässlich der Unterzeichnung.
Im Gespräch wurde auf Projekte verwiesen, die im
letzten Jahr im Rahmen der Kooperation entstanden sind. Zu nennen wäre
der Wood Campus in Zusammenarbeit der FH Erfurt mit der LEG Thüringen und
der Stadt Suhl. So haben auch Architekturstudenten im vergangenen
Sommersemester in ihren Bachelor- und Master-Abschlussarbeiten Pilotprojekte im
Entwicklungsgebiet Suhl-Nord entwickelt. Für einen Innovationscampus
experimentellen Holzbaus entstanden in kollaborativer und interdisziplinärer
Dynamik Gebäudeentwürfe mit Schwerpunkten des nachhaltigen Bauens, des
konstruktiven Entwerfens und der digitalen Fabrikation mit Schwachholzquerschnitten.
Frau Prof. Brandenburger von der FH Erfurt meint dazu: „Es
ist immer eine gute Gelegenheit, die aktuellen Erkenntnisse der Forschung in
einem Reallabor in die Praxis umzusetzen."
In einer Vortragsserie in Suhl zum Thema serieller Holzbau,
gestaltet von Prof. Erik Findeisen und Sascha Lummitsch von der FH Erfurt, konnte der innovative
Gedanke des Projekts weitergetragen und neue potente Interessenten gewonnen
werden.
Für die Vertreter der
Landesentwicklungsgesellschaft war es wichtig zu betonen, dass der
Strukturwandel in Suhl mit diesem Projekt aktiv gestaltet wird. Die Stadt Suhl
sieht erhebliches wirtschaftliches Potenzial in einer Region, in der Holz eine
natürliche Ressource ist. Für die FH Erfurt ist es wichtig, Partner zu haben,
die in der Lage sind, Forschungsergebnisse in die Praxis umzusetzen und der
Wertschöpfungskette Holz immer neue Impulse geben zu können.
|