Denkmalpreis
der Stadt Suhl 2023 wurde durch Oberbürgermeister André Knapp am 05.
September am Gutshaus Mäbendorf übergeben.
Der
Denkmalpreis der Stadt Suhl 2023 geht an Herrn Nico Geißenhöner für die gelungene Sanierung des ehemaligen Gutshaus
Mäbendorf, Hauptstraße 37.
In der Begründung der Preisverleihung durch
Stadtkonservator Uwe Jahn heißt es: In unserer Stadt gibt es eine ganze Anzahl
von Bürgern, Eigentümern, Bauherren, Architekten bzw. Handwerkern, die sich für
die Erhaltung von Denkmalen einsetzen. Herr Nico Geißenhöner erwarb
2020, das nach der Aufgabe des Bildungszentrums leer gezogene Objekt. Er
beabsichtigte, um das Kulturdenkmal „Gutshaus" zu erhalten, darin Wohnungen einzurichten.
 Die Hofanlage des Gutshauses wurde 1807 durch
Johann Friedrich Kessler in dominanter Lage an der Hauptstraße in Richtung
Meiningen errichtet. Seine Familie stammte aus Heinrichs und er war dort u.a.
Pachtwirt im Rathaus. Die Hofanlage bildete durch die Anordnung von Haupthaus,
Seitenflügel, Scheune und Remise, einen Vierseitenhof. Das Haupthaus wurde auf
einem hohen Sandsteinsockel errichtet, in dem sich ein großer Gewölbekeller aus
Sandstein befindet. Daneben ist die Hofeinfahrt mit dem großen Holztor
angeordnet. Das mächtige Haupthaus ist in rein konstruktivem Fachwerk aufgebaut
und war früher standesgemäß verputzt, mit einer Eckquaderung. Markant ist noch
das Raum bringende Mansarddach. Die letzten privaten Besitzer waren eine
Familie Saft und das Objekt wurde als Wohnhaus genutzt. Noch vor 1990 sind die
drei Seitengebäude der Hofanlage abgebrochen worden. Er halten geblieben ist
als Besonderheit die alte „historische Schwarze Küche". In das Objekt zog dann
eine Bildungseinrichtung ein und es wurde dafür in Abschnitten über mehrere
Jahre saniert und der Nutzung angepasst. 2020 gab, wurde die
Bildungseinrichtung aufgegeben und die „Gutshaus GbR" suchte eine Zukunft für
das Kulturdenkmal.
Noch bevor das Objekt lange leer stand, konnte
das Interesse von Herrn Geißenhöner, aus einer alten Mäbendorfer Familie,
geweckt werden. Nach einer Bestandsaufnahme und umfangreichen Überlegungen
entschloss er sich, das Objekt zu erwerben und plante dort Wohnungen
einzurichten. Da das Objekt unter Denkmalschutz steht, wurde die Sanierung mit
den Denkmalbehörden im Vorfeld intensiv abgestimmt und ansprechende Lösungen
gesucht. Als das Besondere sollte die „Gutsromantik" erhalten bleiben und
betont werden. Die Fachwerkfassaden wurden aufwendig instandgesetzt und ansprechend
farblich gestaltet. Als schwierig erwies sich der Dachausbau. Trotz immer neuer
Forderungen des Landesamtes für Denkmalpflege ist der Bauherr bei dem Vorhaben
geblieben und die Handwerker haben sich bemüht, praktikable Lösungen zu finden
und diese dann anspruchsvoll umgesetzt. Das Gutshausflair ist auch durch die
Erhaltung der historischen Details erlebbar geblieben. Als Besonderes wurde die
„Schwarze Küche" mit ihrem historischen Flair erhalten. Auch die Gestaltung des
Umfelds trägt dem historischen Charakter mit vielen interessanten Lösungen
Rechnung.
Die Sanierung ist fast abgeschlossen und die
sechs individuellen Wohnungen mit hochwertiger Ausstattung können bezogen
werden. Eine herrliche Maisonettewohnung ist in der Mansarde fertiggestellt worden.
Das besondere Konzept wurde angenommen und das Objekt ist gut ausgelastet.
Durch die Initiative des Bauherren kann dieses Denkmal als ein Stück
Ortsgeschichte der Stadt Suhl erhalten werden.
Der Denkmalpreis der Stadt Suhl wird, wie in den
vergangenen Jahren, mit einer Ehrenurkunde und der traditionellen
Keramikplakette sowie einer Geldzuwendung in Höhe von 500 € vergeben.
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