The City of Hiroshima Peace Declaration

Peace Declaration 2018

It’s 73 years ago and a Monday morning, just like today. With the mid-summer sun already blazing, Hiroshima starts another day. Please listen to what I say next as if you and your loved ones were there. At 8:15 comes a blinding flash. A fireball more than a million degrees Celsius releases intense radiation, heat, and then, a tremendous blast. Below the roiling mushroom cloud, innocent lives are snuffed out as the city is obliterated. [Fortsetzung siehe Foto links]


Übersetzung

 

Stadt Hiroshima

  Friedenserklärung

6. August 2018


Es geschah vor 73 Jahren, an einem Montagmorgen wie heute. Mitten im Hochsommer, bei brennender Hitze startete Hiroshima in einen neuen Tag.

Bitte hören Sie dem, was ich erzähle so zu, als wären Sie und Ihre Lieben dort. Um 8:15 Uhr kommt ein greller Blitz. Ein Feuerball, mehr als ein Millionen Grad Celsius warm, lässt intensive Strahlung, Hitze und dann eine gewaltige Explosion frei. Unter der riesigen Pilzwolke werden unschuldige Leben ausgelöscht während die Stadt in Trümmer fällt.

„Mir ist so heiß! Es tötet mich!“ Unter zusammengebrochenen Häusern rufen Kinder nach ihren Müttern.

 „Wasser! Bitte Wasser!“ hört man Ächzen und Stöhnen von Menschen am Rande des Todes. Im faulen Geruch sterbender Menschen wandern Opfer wie Geister umher, ihr Fleisch offen sichtbar und rot. Schwarzer Regen fällt überall herunter.

Für hibakushas* die überlebt haben sind diese Höllenszenen, die in ihr Gedächtnis eingebrannt sind und die Strahlung, die Körper und Geist verschwinden ließen, auch heute noch Quellen des Schmerzes.

Heute gibt es mehr als 14.000 Atomsprengköpfe und die Wahrscheinlichkeit wächst, dass der Tag, den Hiroshima erlebt hat, wiederkehrt ob durch Absicht oder Zufall und Menschen in Qualen stürzt.

Basierend auf ihren besonderen Erfahrungen mit dem Terror von Atomwaffen rufen die hibakusha gegen den Besitz dieser Waffen auf. Jahr für Jahr geht die Zahl der hibakushas zurück und ihnen zuzuhören wird immer wichtiger. Ein hibakusha, der damals 20 Jahre alt war sagt: „Wenn Atomwaffen benutzt werden, wird jedes Lebewesen vernichtet. Unsere schöne Erde wird in Ruinen zurück bleiben. Staats- und Regierungschefs aller Welt sollten sich in Städten zusammenfinden, die von Atombomben getroffen wurden, unserer Tragödie begegnen und zumindest einen Kurs in Richtung Befreiung von den Atomwaffen einschlagen. Ich möchte, dass die Menschen gute Verwalter der Schöpfung werden, fähig, Atomwaffen abzuschaffen.“ Er bittet die Staats- und Regierungschefs darum, ihre Vernunft und ihre Erkenntnisse auf die Abschaffung von Atomwaffen zu richten damit wir das Leben schätzen und die Zerstörung der Erde verhindern können.

Im letzten Jahr ging der Friedensnobelpreis an ICAN, eine Organisation, die einen großen Beitrag zur Entstehung des Atomwaffenverbotsvertrags leistete. So wird die Idee der hibakushas auf der ganzen Welt verbreitet. Andererseits proklamieren bestimmte Länder offenkundig einen selbstzentrierten Nationalismus, modernisieren ihr nukleares Arsenal und lassen Spannungen neu entstehen, die mit dem Ende des Kalten Krieges abgebaut wurden.

Ein anderer hibakusha, der ebenfalls 20 war, macht folgenden Aufruf: Ich hoffe, dass eine solche Tragödie nie wieder passiert. Wir dürfen uns nicht erlauben, in die vergessene Vergangenheit zu verschwinden. Ich hoffe aus tiefstem Herzen, dass unsere Vernunft Menschlichkeit annimmt, um die ganze Welt friedlich zu machen.“ Wenn die Menschheit die Geschichte vergisst oder aufhört, sich mit ihr auseinanderzusetzen, kann wieder ein schrecklicher Fehler begangen werden. Genau deswegen müssen wir weiter über Hiroshima sprechen. Es müssen weiter Anstrengungen, die auf intelligenten Handlungen der Staats- und Regierungschefs aller Länder fußen, unternommen werden, um Atomwaffen abzuschaffen.

Nukleare Abschreckungen und nukleare Regenschirme zeigen die zerstörerische Kraft von Atomwaffen und streben den Erhalt der internationalen Ordnung an, indem in den rivalisierenden Ländern Angst geschürt wird. Dieser Versuch eine Sicherheit auf lange Zeit zu garantieren, ist nicht stabil und extrem gefährlich. Staats- und Regierungschefs müssen diese Wirklichkeit aus ihren Herzen radiert haben, denn sie verhandeln in gutem Glauben für die Abschaffung von Atomwaffenarsenalen, welche eine gesetzliche Verpflichtung des Atomwaffensperrvertrages ist. Vielmehr müssen sie sich dafür einsetzen, dass der Atomwaffenverbotsvertrag ein Meilenstein auf dem Weg zu einer atomwaffenfreien Welt wird.

Wir in der zivilen Gesellschaft hoffen inständig, dass eine Entspannung auf der koreanischen Halbinsel durch einen friedvollen Dialog herbeigeführt werden kann. Die zivile Gesellschaft muss die Diversität respektieren, gegenseitiges Vertrauen aufbauen und die Abschaffung der Atomwaffen zu einem Wert machen, der von allen Menschen geteilt wird, damit die Staats- und Regierungschefs mutig handeln können. „Mayors for Peace“ wird sich, mit derzeit 7.600 Mitgliedsstädten weltweit, darauf konzentrieren, eine solche Umgebung zu schaffen.

Ich bitte die japanische Regierung, dafür zu sorgen, dass der großartige Pazifismus der Japanischen Verfassung in den Atomwaffenverbostvertrag aufgenommen wird. Die internationale Gemeinschaft soll in den Dialog treten und eine Zusammenarbeit für eine Welt ohne Atomwaffen fordern. Zusätzlich bitte ich um die Ausweitung der Schwarzer Regen Gebiete gemeinsam mit größerer Sorge und verbesserter Hilfe für die vielen Menschen, die mental und körperlich an den Folgen der Strahlung leiden, besonders die hibakusha, deren Durchschnittalter jetzt 82 beträgt.

Heute erneuern wir unser Engagement und bieten allen Atombombenopfern aufrichtigen Trost. Gemeinsam mit Nagasaki, der anderen Stadt, die von Atombomben getroffen wurde, und mit dem Großteil der Weltbevölkerung verpflichtet sich Hiroshima, alles in unserer Macht stehende zu tun, um anhaltenden Weltfrieden und die Abschaffung der Atomwaffen zu erreichen.

 

MATSUI Kazumi

Bürgermeister der Stadt Hiroshima