Altlasten |
Als Altlasten im Umweltbereich werden Flächen und Objekte bezeichnet, von denen eine nachgewiesene Gefahr für den Menschen, den Boden, das Wasser oder die Luft ausgeht. Man unterscheidet dabei in Altablagerungen (z.B. ehemalige Deponien) und Altstandorte (z.B. Betriebsflächen).
Um weitestgehend die Bevölkerung vor diesen Gefahren zu schützen, sind alle Flächen und Standorte, bei denen ein Anfangsverdacht für das Vorhandensein einer Altlast besteht, in einem Kataster erfasst. Altstandorte sind Grundstücke von stillgelegten industriellen, gewerblichen und sonstigen Anlagen, in denen mit gefährlichen Stoffen umgegangen wurde. Altablagerungen sind stillgelegte Abfallentsorgungsanlagen oder Grundstücke auf denen Abfälle behandelt, gelagert oder abgelagert wurden. Bei der Verarbeitung oder Lagerung von gefährlichen Stoffen können diese in den Boden oder in die Bausubstanz gelangt sein. Zur Erstellung des Katasters wurde vorwiegend Archivmaterial verwendet, hinzu kommt noch die Auswertung von Luftbildern, Unterlagen aus Verwaltungen, Kartenmaterial und Bodenuntersuchungen. Das Thüringer Altlastenkataster wird in Jena bei der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie geführt. In dieser Datei sind alle Daten, die zu den einzelnen Verdachtsflächen vorliegen, zusammengefasst. Verteilt auf das gesamte Stadtgebiet Suhl, einschließlich aller Ortsteile, sind 224 Altlastverdachtsflächen registriert. Die Registrierung in dieser Datei bedeutet nicht, dass von diesem Grundstück eine unmittelbare Gefahr ausgeht. Für die zuständigen Behörden ist aber die Katastereintragung ein Hinweis darauf, dass auf dem betreffenden Grundstück früher einmal mit umweltgefährdenden Stoffen gearbeitet wurde. Für geplante Baumaßnahmen sind diese Erkenntnisse sehr wichtig. Erst nach einer Untersuchung des Bodens und der Bausubstanz kann eingeschätzt werden, ob und in welchem Umfang Schadstoffe vorhanden sind und welche Maßnahmen zur Beseitigung notwendig werden. Bisher sind in Suhl zu 69 Altlastverdachtsflächen Untersuchungen durchgeführt wurden. 14 dieser Objekte sind zur Zeit in Bearbeitung bzw. die entsprechend festgelegten Sanierungsarbeiten laufen. Bei den anderen 55 Objekten hat sich der Verdacht auf eine Altlast nicht bestätigt oder die Sanierung ist inzwischen abgeschlossen. Ziel einer Sanierung ist immer, dass die vom Gesetzgeber festgelegten Grenzwerte für den Schadstoffgehalt im Boden nicht überschritten werden. Tabelle: Übersicht Altablagerungen und Altstandorte in Suhl
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