Bewirtschaftung des Stadtwaldes |
Mit ca. 70 % ist die Fichte die bedeutendste Baumart im Suhler Stadtwald. Weiterhin spielen mit jeweils ca. 7% Kiefer, Lärche und Buche eine wichtige, wenn auch untergeordnete Rolle. Die Holzeinschlagsmaßnahmen (Tabelle) werden von Unternehmern bzw. Selbstwerbern durchgeführt und betrugen im Jahr 2006 etwa 4.500 fm (Festmeter = m³ reine Holzmasse). Als Selbstwerber werden die Bürger bezeichnet, die beim zuständigen Revierleiter einen Holzleseschein abholen und in den ihnen zugewiesenen Flächen Brennholz aufbereiten. Der Preis für ein Raummeter (rm = m³ mit Zwischenräumen) Fichte betrug bis 2007 in der Selbstwerbung 9 €. „Frei Waldstraße“ (bereits von Firmen auf 2 m Länge geschnitten und am Wegrand gestapelt) kostete der Raummeter Nadelholz 25 € bzw. Laubholz 32 €. Der höhere Laubholzpreis begründet sich im höheren Brennwert sowie in der Knappheit.
Beim Holzeinschlag im regelmäßigen Betrieb wird auf Kahlhiebe verzichtet. Die gesamte Holzmenge wird aus Durchforstungsmaßnahmen in Vornutzungsbeständen bzw. aus Altdurchforstungen gewonnen. Von den 4.500 fm im Jahr 2006 sind im außerregelmäßigen Betrieb 220 fm einem Windbruch und 100 fm dem Befall vom Borkenkäfern zuzuschreiben. Das Jahr 2007 wurde ausschließlich durch den Sturm Kyrill bestimmt. Der Gesamteinschlag der letzten 10 Jahre betrug ca. 47.200 fm. Leider kommt es immer wieder vor, dass Holz gestohlen wird. Durch verschärfte Kontrollen, auch mit Unterstützung der Polizei, konnten diese Mengen allerdings auf jeweils ca. 50 rm im Jahr 2006 und 2007 reduziert werden. Heizen mit Holz anstelle von Heizöl bzw. Erdgas ist im übrigen ein Beitrag zum Klimaschutz, da Holz in angemessener Zeit nachwächst und CO2-neutral verbrennt. Das heißt, dass bei seiner Verbrennung nur soviel CO2 frei wird, wie ohnehin bei der Verrottung. Es ist geplant, dass zukünftig in Suhl diese Chance mehr genutzt wird. Um CO2 zu binden, ist es deshalb wichtig, den Waldanteil zu erhöhen und Holzprodukte bei Kaufentscheidungen zu bevorzugen. Dementsprechend wird die Holzheizung des städtischen Tierparks fast ausschließlich mit Holz aus dem Stadtwald beliefert. Um die Entstehung von giftigen Rauchgasen zu vermeiden, darf Brennholz nicht in feuchtem Zustand verbrannt werden. Im Freien gelagertes Brennholz braucht mindestens 2 Jahre, bis es den zulässigen Feuchtegehalt von maximal 20 % aufweist. In jedem Jahr werden im Rahmen der finanziellen Mittel die üblichen Wegeinstandsetzungen im Anschluss an die Holzabfuhren durchgeführt, z. B. Maschinenwege mit einem Kettenbagger abgezogen. Die Waldwege, die ursprünglich zur Rückung von Holz gebaut wurden und der Forstwirtschaft unterliegen, dienen im Erholungswald auch dem Tourismus. |