A+ | A- | Reset

Wo bin ich?  
Startseite arrow Leben in Suhl arrow Stadtinfos arrow Neuigkeiten arrow EIN SUHLER ORIGINAL: TRAUER UM WICHTIGEN KÜNSTLER UND SAMMLER IN SUHL
EIN SUHLER ORIGINAL: TRAUER UM WICHTIGEN KÜNSTLER UND SAMMLER IN SUHL Drucken

Quelle: Günter GieseDie Stadt Suhl trauert um Herbert König, einen ihrer bedeutenden Künstler der vergangenen Jahrzehnte, der zugleich als Förderer und Lehrer für viele andere Begabte weit über die Grenzen der Stadt hinaus wirkte. Einige seiner Werke prägen bis heute das Stadtbild von Suhl.
Als Sohn von Marianne Hannelore Ruth, geb. Wagner und Oskar Karl Otto König erblickte er nur wenige Tage vor Weihnachten am 20.12.1956 das Licht der Welt. Die Familie wohnte in der Mühltorstraße 44, dem einstigen Haus von Alexander Gerbig.

Herbert König begann 1973 bis 1976 eine Lehre als Baufacharbeiter mit Abitur im damaligen Wohnungsbaukombinat Suhl. In den Jahren 1976 bis 1978 absolvierte er seinen Wehrdienst bei der NVA. Im Anschluss nutzte er eine Tätigkeit als Theaterplastiker im Meininger Theater von 1978 - 1981, um sich auf ein Studium der Theaterplastik an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden vorzubereiten. Dies setzte er von 1981 - 1984 in die Tat um.

Nach diesem Studium arbeitete er von 1984 bis 1987 als künstlerischer Mitarbeiter im Büro für Architekturbezogene Kunst des Bezirkes Suhl mit Sitz in der alten Posthalterei in Meiningen. Aus diesem Grund war Herbert mit vielen Projekten der architekturbezogenen Kunst in ganz Südthüringen, vor allem den Kreisstädten verbunden. Auch für Suhl war er verantwortlich und hat hier sowohl an Projekten für Suhl-Nord, in der Mühltorstraße (u.a. für die Plastik von Peter Weidemann und die Glasgestaltung in der „Feuchten Ecke") oder für das Hotel „Stadt Suhl" mitgearbeitet. Schließlich kam er selbst als Künstler zum Zuge, zum Beispiel bei der Gestaltung des Lilliplatzes und der Wandgestaltung in der Unteren Kirchgasse. Sein „Suhler Original", das ursprünglich 1993 oberhalb des Topfmarktes in der Backstraße seinen Platz fand, „sitzt" heute direkt vor dem Waffenmuseum und grüßt alle Besucher der Stadt. Herbert König hatte den dazu von der Stadt Suhl 1990 ausgeschriebenen Wettbewerb unter Thüringer Künstlern gewonnen. Dieses Kunstwerk zeugt bis heute vom großen Können Herbert Königs. In ihm verbinden sich Jägerlatein und Zugewandtheit zu seiner Heimat.

Als freiberuflicher Künstler von 1987 bis 1990 war der Bildhauer und Grafiker nach 1990 zunächst arbeitslos. 1991 und 1996/97 zeichnete er als ABM-Mitarbeiter bei der Stadt Suhl für Kunstausstellungen mitverantwortlich.

Für kurze Zeit übernahm er Mitte der 1990er Jahre das Atelier der Künstlerin Beate Debus in der Adam-Riese-Straße und fand dann 1996 durch Vermittlung der Stadt die Alte Schule im Ortsteil Mäbendorf als Wohn- und Wirkungsstätte. Hier konnte er nun seine vielfältigen Interessen als Künstler wahrnehmen. Das alte Gemäuer hat er ganz so erhalten, wie er es übernahm: altersschwach und abgewohnt, nur Fassade und Dach hat er erneuert. Innen aber quoll es über von Spielzeug und von Gegenständen, die längst aus der Zeit gefallen sind. Im Grunde schuf er damit ein Gegenbild zu unserer Zeit. Das versuchte er auch mit dem Leben im Haus. Das stand für Kunstinteressenten immer offen. Er unterstützte junge Leute, die ihren eigenen künstlerischen Weg gehen wollten mit Rat und Tat. Seine Sommerfeste, bei denen er verschiedenen Genres von Musik, Tanz, bildender Kunst bis zu Literatur und Theater Raum gab, errangen Kultstatus. Verschiedene Vereine fanden in der Alten Schule Mäbendorf ihr Domizil und wirken bis heute, wie das Kinder- und Jugendballett „Kreativ" oder das Klappstuhlkino.
Von 1999 bis 2004 war Herbert König zudem als Stadtrat (PDS) ehrenamtlich in der Politik tätig. Er arbeitete im Kulturausschuss und im Denkmalbeirat mit.
Herbert Helmut König war Ursuhler. Er liebte seine Stadt mit allem Pro und Kontra - und ging in Abrisshäusern oder bei Haushaltsauflösungen liebend gern auf die Suche nach altem Spielzeug, das für ihn Zeugnis ablegte der jeweiligen Zeit. In diesem Sammeln von altem, gebrauchtem Spielzeug, fand er eine weitere Bestimmung. Seine Sammlung an Spielzeugen als Zeitzeugen umfasst mehr als 20 000 Einzelexemplaren vom 18. bis zum 20. Jhd. Es war ein großer Traum von ihm, ein kreatives Spiel-Zeug-Museum in Suhl zu etablieren. Das blieb ihm verwehrt.

Hingegen gelang es ihm, diesen Traum zumindest partiell in Peenemünde umzusetzen. 2004 ging er nach Peenemünde, 2005 konnte er dort gemeinsam mit Eberhard Diller ein Spielzeug-Museum eröffnen, das er bis zum vergangenen Jahr in jedem Sommer betrieb.
Am 5. Januar 2023 verstarb Herbert König im Alter von 66 Jahren in Suhl. Er hinterlässt eine große Lücke, als Künstler, als Sammler, als Förderer vieler anderer künstlerisch tätiger Menschen in der Region, als guter Freund, als Vater einer Tochter, als Institution in Suhl. Die Stadt Suhl wird ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.

Suhl, 18. Januar 2023
 
André Knapp, Oberbürgermeister Stadt Suhl
Matthias Gering, Kulturausschussvorsitzender
 
< zurück   weiter >
Öffnungszeiten der Stadtverwaltung

Mo.: 8:00 - 13:00 Uhr
Di.:  8:00 - 17:00 Uhr
Mi.:  Schließtag
Do.: 8:00 - 18:00 Uhr
Fr.:  8:00 - 13:00 Uhr

1. Samstag im Monat:
9:00-12:00 Uhr (nur Bürgeramt)

blinkender roter Kreis  Termine für Melde-behörde, Kfz-Zulassung und Fahrerlaubnisbehörde sind über unsere Online-Terminbuchung zu vereinbaren!

Bitte hier klicken! Button zur Weiterleitung zur online-terminbuchung

 

blinkender roter Kreis   Für alle anderen Ämter ist eine telefonische Terminvereinbarung weiterhin erforderlich!

Hier finden Sie die Telefonnummern der Ämter der Stadt Suhl.

Wetter aktuell
 

Europamedaille 2007
Europamedaille
Gewürdigt wurde  damit die langjährige erfolgreiche Partnerschaftsarbeit der Stadt Suhl.

© 2010 Stadt Suhl