Die
vier Städte beauftragen gemeinsame Konzepte für Stadtentwicklung und Gewerbeflächen
Zella-Mehlis/Suhl/Schleusingen/Oberhof
– Im September fällten die vier Städte Zella-Mehlis, Suhl, Schleusingen und
Oberhof die Entscheidung, ihr regionales Entwicklungskonzept als Vorstufe zu
einem gemeinsamen Oberzentrum konsequent gemeinsam umzusetzen. Den Weg beschreiten
sie mit Siebenmeilenstiefeln. Fünf Arbeitsgruppen arbeiten intensiv, Stadtentwicklungs-
und Gewerbeflächenkonzept sind bereits beauftragt. Kommunikationsprozesse wurden abgestimmt. Die große
Chance eines Oberzentrums für Südthüringen machen die vier Bürgermeister in ihrer
Stellungnahme an das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft
zur Teilfortschreibung des Landesentwicklungsprogramms deutlich.
„Unser Ziel sind moderne und zukunftsfähige
Strukturen, attraktiv für Unternehmer, Fachkräfte und Gäste und mit erheblichem
Mehrwert für alle Bürgerinnen und Bürger. Eine große Aufgabe, für die Sprüche nicht
reichen.“ Das hatten die vier Bürgermeister zum Umsetzungsstart im September deutlich
gemacht. Tatsächlich ist in den vergangenen Monaten viel passiert.
Die Arbeitsgruppen treffen sich
regelmäßig zur Diskussion und Verabschiedung der Aufgaben. Es geht zügig voran,
weil im vorliegenden Strategieplan, dem Regionalen Entwicklungskonzept (REK), bereits
sehr konkrete Handlungsempfehlungen beschrieben sind. Nach nur drei Monaten sind
schon das interkommunale Gewerbeflächenkonzept und das integrierte Stadtentwicklungskonzept
beauftragt, sowie das Tourismus- inklusive Radwegekonzept ausgeschrieben. Bei
allen Konzepten hat die vertrauensvolle Zusammenarbeit oberste Priorität. „Das klingt
simpel, ist es aber nicht. Wir werden zum Beispiel zukünftig eine einheitliche Tourismusvermarktung
oder ein gemeinsames Gewerbeflächenmanagement haben. Wir wollen 2025 einen
Planungsverband gründen, der Aufgaben der Kommunen wie die Erstellung eines
gemeinsamen Flächennutzungsplans übernimmt. Das ist anspruchsvoll“, so Schleusingens
Bürgermeister André Henneberg, derzeitiger Sprecher der Kommunalen
Arbeitsgemeinschaft (KAG).
Gesamte
Region Südthüringen stärken
Für
die Herausforderungen in der Umsetzung der Konzepte sind vier Kommunen laut
Henneberg eine noch handhabbare Größe, das stelle man auch in den
Arbeitsgruppen fest. „Es ist uns aber sehr wichtig zu betonen, dass wir die gesamte
Region Südthüringen stärken wollen und die Themen für uns nicht an den
Kirchturmgrenzen enden.“ So werde beispielsweise schon jetzt mit dem
Regionalmanagement Südthüringen oder dem Regionalverbund Thüringer Wald eng
bezüglich Identität der Region und zum Tourismus zusammengearbeitet.
Zentral
für ein Oberzentrum sind Themen wie beispielsweise die medizinische Versorgung.
Die Fachexperten und kommunalen Vertreter arbeiten an nachhaltigen und
bürgerfreundlichen Lösungen. Für eine gesunde
wirtschaftliche Basis sind Bildung und Innovation die Voraussetzungen. Zwei Ideen hat die verantwortliche
Arbeitsgruppe verabschiedet: eine Machbarkeitsstudie für ein Technologiezentrum
in Kombination mit dem Lehrangebot einer regionalen Hochschule zur Stärkung der
vorhandenen Wirtschaftskompetenzen, sowie ein Weiterbildungszentrum für
Digitalisierung. Beschlossen wurde außerdem die „Kommunikation aus einem Guss“ auf
Basis einer eindeutigen Identität. „Ich bin stolz darauf, dass wir viele Dinge
bereits angeschoben haben. Wir werden regelmäßig und transparent über einzelne Ergebnisse
berichten“, betont André Henneberg. Wie vielversprechend und vorbildhaft das Vorhaben ist, zeigt die
Auswahl des Projekts als eine von zwölf Modellkommunen „Aktive
Regionalentwicklung“. Bis 2023 werden die vier Städte mit 700.000 Euro
Fördermitteln vom Bundeswirtschaftsministerium und dem Bundesamt für Bauwesen
und Raumordnung unterstützt. Für die
Bürgermeister ist eine breite interkommunale Zusammenarbeit alternativlos, das
beschreiben sie auch in ihrer Stellungnahme zur Fortschreibung des
Landesentwicklungsprogramms. Sie formulieren dringlich: „Nur durch die Nutzung von Synergien der Städte kann die Region
Südthüringen stabilisiert werden.“
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